Eierstempel

Jedes Ei, welches in der EU den Stall verlässt und zum Endverbraucher gelangt, muss eindeutig zurückzuverfolgen sein. Wie werden die Legehennen gehalten, aus welchem EU-Mitgliedsstaat und Bundesland (innerhalb von Deutschland) stammen die Eier, welcher Betrieb produzierte die Eier? Über all dies gibt eine auf die Eier aufgestempelte Nummer Auskunft. Jedes Ei trägt quasi seinen aufgedruckten Personalausweis bei sich – in Form eines Eierstempels.


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Aufbau - Zifferndefinition des Eierstempels

Der Eierstempel gibt Informationen zur Haltung und Herkunft der Legehennen preis. Dabei steht die erste Ziffer immer für das Haltungssystem. Folgende Unterscheidungsmerkmale gilt es hierbei zu beachten:

  • - 0 = Ökologische Erzeugung,
  • - 1 = Freilandhaltung,
  • - 2 = Bodenhaltung,
  • - 3 = Käfighaltung.

Es folgt der Ländercode in Form einer Abkürzung der EU-Mitgliedsstaaten, aus denen die Eier stammen. Dies können beispielsweise folgende Codierungen sein:

  • AT = Österreich,
  • BE = Belgien,
  • DE = Deutschland oder
  • NL = Niederlande.

An letzter Stelle folgt die Betriebsnummer. In jedem EU-Mitgliedsstaat muss einem Legehennenbetrieb eine individuelle Nummer zugewiesen sein. So stehen in Deutschland die ersten beiden Ziffern der Betriebsnummer für das Bundesland, zum Beispiel 01 für Schleswig-Holstein, 03 für Niedersachsen, 05 für Nordrhein-Westfalen oder 06 für Hessen. Die dann folgende Ziffernkombination gibt Auskunft über den einzelnen Betrieb.

Für Eierstempel wird eine spezielle Eierstempelfarbe benutzt, die kochfest und lebensmittelecht ist und nicht durch die Eierschale dringt. Die Farbe trocknet innerhalb von 2 bis 4 Minuten. Hierdurch ergeben sich auf der einen Seite sofort haftende und gleichzeitig nicht abfärbende Stempelabdrucke. Die Eier werden direkt nach der Kennzeichnung verpackt, die Abdrucke können nicht verwischen und bleiben lesbar. Auf die Kartonage werden dann neben der Größe der Eier – am gängigsten sind hier M und L – auch die Verbrauchsdaten aufgedruckt.

Eierstempel müssen heutzutage meist aber nicht mehr von Hand aufgebracht werden. Die Kennzeichnung des Eies erfolgt berührungslos mittels Tintenstrahldrucker oder InkJet-Stempel. Die für die Kennzeichnung verwendete Lebensmittelfarbe muss nach aktuellen EU-Richtlinien entwickelt werden. Es dürfen nur Farbstoffe verwendet werden, die in 94/36/EG Artikel 2E(9) und Anhang 1 gelistet sind. Alle weiteren Inhaltsstoffe sind ebenfalls aufzuführen.

Zum Stempeln werden Plattenstempelkissen mit Filzeinlage oder ungetränkte Büro-Stempelkissen empfohlen, die dann mit entsprechender Tinte zu befüllen sind. Die Stempelfarbe selbst ist sehr dünnflüssig. Am gebräuchlichsten sind Eierfarben in den Farbtönen blau und rot, allerdings sind auch schwarz, grün und violett erhältlich.

Vorteile

Verbraucher möchten wissen, woher ihre Eier auf dem Frühstückstisch kommen. Sie wollen zudem erfahren, wie die Legehennen gehalten werden und sich so für eine für sie unbedenkliche Haltung entscheiden können. Hierbei hilft ihnen der aufgedruckte Eierstempel, der in Form einer Zahlenfolge alle Informationen zur Herkunft eines Eies enthält.

Wer beispielsweise nur Eier aus dem eigenen Land erwerben möchte, findet entsprechende Informationen durch das aufgeprägte Länderkürzel. Wer sich für Eier aus Freiland- oder Bodenhaltung entscheiden möchte, achtet auf die entsprechende Kennzeichnung. Am besten ist es natürlich, die Eier direkt beim Bauern vor Ort zu erwerben. Hier kann man sich einen eigenen Eindruck vom Leben der Hühner verschaffen und die Arbeit dieses Bauern – vielleicht durch einen etwas höheren Stückpreis pro Ei – unterstützen. Auch die hier angebotenen Eier sollten allerdings entsprechend gestempelt sein. Fragen Sie in diesem Fall auch nach dem Verbrauchsdatum.

Nachteile

Der Eierstempel beinhaltet zwar alle relevanten Informationen über die Herkunft eines Eies, ist allerdings in Form einer Zahlenfolge „verschlüsselt“. Nur mit entsprechender Recherche ist es für den Endverbraucher möglich, wirklich einwandfrei den Legehennenbetrieb zu erkennen, in dem das Ei produziert wurde.

Im bedingten Rahmen können zum Stempeln der Eier Filz- oder Schaumstoffrollen verwendet werden. Empfehlenswert sind jedoch eher Plattenstempelkissen mit Filzeinlage oder ungetränkte Büro-Stempelkissen. Bei automatisierten Maschinenstempelungen müssen die verwendeten Systeme mit einer integrierten Farbwanne ausgestattet sein. Dieses bedeutet für Legehennen-Betriebe immense Kosten.

Vorgaben der EU regeln klar die Vorgehensweise der Stempelung und lassen Eier-Produzenten wenig Spielraum und freie Entscheidungsmöglichkeiten. Abläufe innerhalb eines Betriebes sind daher in vielen Bereichen klar vorgegeben und nicht veränderbar.

Werden die Eierstempel von Hand aufgebracht, muss dies entsprechend vorsichtig geschehen. Schalen von rohen Eiern sind schnell zerdrückbar, was in der Menge zu erheblichem finanziellen Schaden führen kann. Deshalb ist es sinnvoll, dass die Stempelplatte sehr weich gehalten ist und somit einen weichen Abdruck ermöglicht.

Eierstempel - Nutzungsmöglichkeiten

Wie bereits erwähnt, werden diese Stempel für die Kennzeichnung von Eiern verwendet. Aufgrund der Kennzeichnung ist es möglich, die Art der Haltung, den Standort des landwirtschaftlichen Unternehmens und dessen genaue Betriebsbezeichnung zu ermitteln. So können Verbraucher sichergehen, dass es sich beispielsweise wirklich um Eier aus Bodenhaltung handelt.

Auch wer sich dazu entscheidet, Eier nur aus einem bestimmten Land oder Bundesland zu kaufen, findet entsprechende Informationen auf dem Ei. So steht beispielsweise das Kürzel DE für Deutschland, die darauf folgende Kennziffer 01 für Schleswig-Holstein. Die restliche Ziffernfolge kennzeichnet das jeweilige landwirtschaftliche Unternehmen, in dem das Ei gelegt wurde.

Synonyme

Eierstempel, Eier Stempel, Inkjet-Stempel

Weiterführende Artikel zum Thema

https://www.verbraucherzentrale-niedersachsen.de/eier-und-ihre-kennzeichnung
Was bedeutet der Code auf dem Ei?


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