Flexografie

Bei der Flexografie handelt es sich um ein Handwerk, welches sich der Herstellung von Stempel widmet. Auch die dazugehörige Technik wird als Flexografie bezeichnet. Geprägt wird diese Sparte in Deutschland durch rund 300 kleine bis mittelständische Betriebe mit meist weniger als zehn Mitarbeitern, die rund 220 Stempelprodukte herstellen. Die Berufsgruppe der Flexografen widmet sich nicht nur der Herstellung von Stempeln, sondern deren Arbeit ist in vielen weiteren Bereichen des alltäglichen Lebens anzutreffen. Bereits seit 1967 lassen sich diese Unternehmen durch die Bundesinnung für das Flexografen-Handwerk vertreten.

Aufbau

Typische Produkte der Flexografie

Das Aufgabengebiet der Stempelmacher, wie die frühere Bezeichnung des Flexografen lautete, hat sich im Laufe der Jahre erheblich erweitert. So kann sich heutzutage die Flexografie zurecht als spezialisierte Branche für Beschriftung und Identifikation bezeichnen. In das weite Aufgabenfeld dieser Unternehmen fallen beispielsweise vorbereitende Dienstleistungen für Druckerzeugnisse wie Briefpapier und Visitenkarten, aber auch die Herstellung von Hinweisschildern, Werbeschildern, Kfz-Kennzeichen, Folienbeschriftungen und PVC Banner für eine Aussenanwendung.

Den Mittelpunkt der Flexografie bildet freilich nach wie vor die Herstellung von Hand- und Selbstfärbestempeln, deren Stempelplatten aus Polymer oder Gummi angefertigt werden. Dazu kommt die Herstellung von sogenannten Flexodruckplatten. Gut sortierte Anbieter dieser Branche bieten darüber hinaus Stempelzubehör jeder Art wie Stempelkissen, Stempelfarben, Stempelreiniger und Stempelunterlagen an.

Das Berufsbild des Flexografen

Die Aufgabenfelder der Flexografie wurden in den letzten Jahrzehnten immer umfangreicher. Nachdem im Jahre 1941 erstmals der Stempelmacher als anerkannter Beruf eingeführt wurde, entwickelte sich das Aufgabengebiet beständig. Vor allem die Herstellung von Flexdruckplatten für das Druckverfahren führte dazu, dass die Berufsbezeichnung 1997 in Flexograf umbenannt wurde.

Da dieses Handwerk immer vielschichtiger wurde und Verbrauchern damit in fast allen Lebensbereichen begegnet, wird seit dem Jahr 2011 nicht mehr ausschließlich vom Flexografen gesprochen, sondern vom Mediengestalter Flexografie. Die Ausbildungsdauer dieses neu geschaffenen Berufsbildes liegt bei drei Jahren und endet mit einer Prüfung in diesen Schwerpunkten:

  • Gestaltung, Umsetzung und technische Realisation
  • Konzeption und Gestaltung
  • Medienproduktion
  • Kommunikation
  • Wirtschafts- und Sozialkunde

Die Geschichte der Flexografie

Die Historie des Flexografie-Gewerbes reicht weit zurück. Schließlich wurden schon rund 3.000 Jahre vor Christus markante Ringe von hochgestellten Persönlichkeiten dazu benutzt, um wichtige Dokumente mithilfe von Wachs zu versiegeln. Dabei handelte es sich um eine andere Form von Stempeln, die erst Mitte des 15. Jahrhunderts durch Prägestempel in Venedig abgelöst wurde. Ab dem 17. Jahrhundert wurden Stempel zur Kennzeichnung des Postein- und Ausgangs populär, obwohl sie auch in anderen Bereichen zum Beispiel bei der Signatur von Getreidesäcken oder Weinfässern wichtige Hilfsmittel darstellten. Mit der Einführung der Briefmarke im 19. Jahrhundert erhielten Stempel eine noch größere Bedeutung und die Flexografie als eigenständige Branche nahm ihren Anfang. Durch die individualisierte Anwendung von Stempeln in allen Lebensbereichen in aktueller Zeit bedarf es nach wie vor kreativer und handwerklich geschickter Stempelmacher.

Vorteile

Im Zuge der angepassten Ausbildung zum Mediengestalter Flexografie haben sich die Möglichkeiten der Herstellung von Stempeln weiter erhöht. Zwar bleiben die Gestaltungsgrundlagen und das Layout die wichtigsten Bereiche dieses Berufszweiges, doch hilft der gekonnte Umgang mit spezialisierter Soft- und Hardware dabei, die Entwürfe in einer erstklassigen Qualität umzusetzen.

Nachteile

Wenn überhaupt ein Nachteil der Flexografie zutage tritt, dann ist er nicht durch die Branche selbst verursacht, sondern durch die Auftraggeber. Zu viele Schilder beispielsweise im Straßenverkehr, auf Bahnhöfen, in Flughäfen sowie in anderen öffentlichen oder privaten Einrichtungen wie Shoppings verwirren die Nutzer eher als das sie weiterhelfen. Die durch das menschliche Gehirn zu verarbeitenden Informationen nehmen auch durch Stempel, Aufdrucke, Werbeschilder etc. immer weiter zu. Deshalb ist eine gezielte Anwendung zur Vermittlung der wichtigsten Informationen zielführend.

Flexografie - Nutzungsmöglichkeiten

Die Flexografie sorgt für viele wundervolle Produkte wie

  • Elegante Taschenstempel,
  • Praktische Signierstempel,
  • Abrollstempel als Wiegen- und Rollenstempel,
  • Rund- und Ovalstempel,
  • Kontierungsstempel,
  • Datumsstempel,
  • Buchhalterstempel und
  • Entwerterstempel,

die den Alltag der Nutzer erleichtern.

Auch in Stempelmaschinen lässt sich die Arbeit von Flexografen bewundern. So wären große Verkehrsbetriebe wie die Deutsche Bahn oder Betreiber öffentlicher Verkehrsbetriebe ohne die dort eingebauten Stempelplatten kaum in der Lage, eine Entwertung der Fahrscheine und Tickets vorzunehmen. Wer auf frische Lebensmittel achtet, kann sich an den Stempelaufdrucken orientieren, wie sie zum Beispiel auf Umverpackungen von Eiern, Fleisch, Milch und vielen anderen Produkten zu finden sind.

Darüber hinaus kümmern sich Mediengestalter/-innen Flexografie um die Herstellung der Flexodruckplatten für das Druckverfahren und sorgen dafür, dass sich Verbraucher mithilfe von Folienbeschriftungen orientieren können. Die von ihnen entwickelten Schilder lassen eine Orientierung in einem Shopping-Center ebenso zu wie im Straßenverkehr. Des Weiteren liefern sie digitale und analoge Verlagen für Grafiken, Bilder und Manuskripte. Die Flexografie lässt sich also in allen Bereichen des Alltags finden.

Synonyme

Flexografie, Flexograf, Stempelmacher, Stempelprodukt, Mediengestalter Flexografie, Zeitschrift Innovation und Technik


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