Petschaft

Mit einem Petschaft werden beispielsweise wichtige Dokumente verschlossen und versiegelt. Der Begriff selbst stammt aus dem slawischen/tschechischen Sprachgebrauch und steht für Siegel bzw. Stempel. In Österreich kennt man zudem den Begriff „petschieren“ (mit einer Petschaft versehen). Ist jemand „petschiert“, befindet er sich in einer schwierigen (finanziellen) Situation oder ist ruiniert. Im folgenden Beitrag wollen wir uns aber dem Petschaft, einer speziellen Stempel-/Siegelart, widmen.

Aufbau

Im Gegensatz zum normalen Siegel wird das Petschaft meist aus vollständig aus Metall gefertigt, ist aber auch als Lacksiegel erhältlich. Es besitzt keine Stempelplatte und benötigt auch kein Stempelkissen. Das Motiv oder die Wörter werden in die Stempelfläche des Petschafts eingraviert oder herausgearbeitet. Petschafte, die von Notaren genutzt werden, enthalten - genau wie die Siegel - den vollständigen Namen, das Landeswappen sowie den Schriftzug „Notar in“ und die Bezeichnung der jeweiligen Stadt.

Petschaften, die von Geheimdiensten oder Behörden genutzt werden, enthalten auch eine Registriernummer. So lässt sich genau feststellen, wer beispielsweise einen entsprechend gesicherten Tresor, Safe oder Stahlschrank geöffnet und später wieder verschlossen hat, und ob dieser überhaupt die Berechtigung dazu hat.

Das zu verschließende Dokument wird entsprechend gefaltet und dann mit Siegelwachs versehen. In das noch flüssige Wachs wird der Petschaftstempel gedrückt. Das jeweilige Motiv erscheint dann erhaben.

Vorteile

Petschafte werden nach individuellen Vorgaben hergestellt. So können sie beispielsweise den Siegelabdruck von Notaren und Behörden enthalten. Im Gegensatz zu normalen Dienstsiegeln wird das Petschaft nicht zum Bestempeln selbst, sondern zum Verschließen von Dokumenten verwendet. Erst der rechtmäßige Empfänger darf das Petschaftssiegel entfernen bzw. brechen.

Nachteile

In ihrer Anwendung sind Petschaften etwas umständlich. So muss auf das jeweilige Dokument oder den Briefumschlag erst an der passenden Stelle Siegelwachs aufgebracht werden. In dieses wird dann der Petschaftsabdruck gesetzt. Danach muss das flüssige Wachs noch erkalten, erst dann ist eine Weitergabe des so verschlossenen Briefumschlages oder Dokumentes möglich. Im Gegensatz zu einem normalen Siegel ist das Petschaft vom Gewicht her wesentlich schwerer.

Petschaft - Nutzungsmöglichkeiten

Petschaften werden zum Versiegeln von Dokumenten, Urkunden und wichtigen Briefsendungen verwendet. Aber auch Tresore, Panzerschränke und Gegenstände können mit einem Petschaftssiegel gesichert werden. So werden beispielsweise geheime Dokumente entsprechend aufbewahrt und nur einem zuvor festgelegten Personenkreis zugänglich.

Zu den mit einem Petschaftsabdruck versehenen Dokumenten können beispielsweise

  • Testamente,
  • Notarielle Verträge,
  • Wichtige Geheimdienstunterlagen,
  • Urkunden und
  • Briefe

gehören, die nur von einer bestimmten Person geöffnet werden dürfen.


Synonyme

Petschaft, Petschaftstempel, Metallstempel, Lacksiegel, Lackstempel, Siegel,


« Begriffserklärungen
nach oben