Flexoklischee

Als Flexoklischee wird die flexible Druckplatte für das Druckverfahren Flexodruck bezeichnet. Für die Herstellung von Klischees kamen in der Vergangenheit verschiedene Materialien wie Zink, Kupfer, Kunststoff, Aluminium und Magnesium zum Einsatz. Beim modernen Flexodruck werden Flexoklischees aus Gummi bzw. Naturkautschuk herstellt, die im Anschluss auf einen Druckzylinder der Flexodruckmaschine gespannt, geklebt oder Mithilfe von Magnetismus befestigt werden.

Aufbau

Das Druckverfahren Flexodruck

Beim Flexodruck handelt es sich um ein Rollenrotationsverfahren. Es eignet sich für das Bedrucken von porenfreiem Material wie Alufolie oder Polyethylen. Dafür werden weiche Druckformen eingesetzt, die mit dünnflüssigen Druckfarben benetzt werden. Die als Flexoklischee bezeichnete Druckform besteht entweder aus Gummi oder aus einer UV-empfindlichen Fotopolymerplatte. Beim Druck werden spezielle Druckfarben verwendet.

Was sind Klischees?

Der Begriff Klischee stammt aus der Buchdruck- und Zeitungsdrucktechnik. Dort wird eine fotochemisch oder maschinell hergestellte Druckform für das Hochdruckverfahren Klischee genannt. Die dafür verwendeten Materialien änderten sich im Laufe der Zeit. Während früher Zink-, Kupfer- und Kunststoffklischees zum Einsatz kamen, kommt beim modernen Flexodruck ein sogenanntes Flexoklischee aus Photopolymer zum Tragen.

Flexoklischee – die Herstellung

Bei der Herstellung eines Flexoklischees wird die fotopolymere Druckform durch eine Negativmaske mit UV-Licht belichtet. Die bildtragenden erhabenen Stellen werden in einem Auswaschprozess entwickelt, während die nicht druckenden Bereiche mit Lösungsmitteln wie Wasser, Alkohol oder Naphtha ausgewaschen werden.

Flexoklischees aus Gummi werden mithilfe der Lasergravur hergestellt. Bei der Lasergravur schneidet ein Laserstrahl die nichtdruckenden Bereiche aus dem Flexoklischee heraus. Das Endprodukt wird anschließend mit doppelseitigem Klebeband auf den Druckzylinder der Druckmaschine geklebt. Auch kann es sein, dass die Masse aus Kunststoff mit Eisenspänen angereichert wird, die das Aufbringen auf den Trägersleeve per Magnetismus ermöglicht.

Vorteile

Der Flexodruck überzeugt durch seine vielseitigen Einsatzgebiete. Somit findet er in zahlreichen Wirtschaftsbereichen Anwendung. Die Berufsgruppe der Mediengestalter Flexografen nutzt diese Technik, um Schilder aller Art herzustellen. Dabei handelt es sich beispielsweise um

  • Warnschilder,
  • Bauschilder und
  • Verkehrsschilder.

Auch bei der Entwertung von Tickets in Bussen, Straßenbahnen und Zügen wird dieses Verfahren angewendet. Besonders häufig kommt der Flexodruck in der Verpackungsindustrie zum Einsatz. Für jedes einzelne Druckprodukt wird ein Flexoklischee benötigt, um dessen Erstellung sich die Mediengestalter Flexografen kümmern.

Nachteile

Das für den Flexodruck benötigte Flexoklischee bringt nur wenige Nachteile mit sich, zumal sich die Herstellungsmethoden durch moderne Techniken wesentlich vereinfacht haben. Während in früheren Zeiten der hohe Materialaufwand zu bemängeln war, wird ein Flexoklischee in heutiger Zeit aus einer Kunststoffmasse gefertigt, auf die mithilfe der Lasergravur das Druckbild aufbracht wird. Werden die bildtragenden Stellen eines Flexoklischees beispielsweise mit Alkohol ausgewaschen, könnten sich Umweltprobleme ergeben. Allerdings verhindert die fachmännische Ableitung und Reinigung dieser Mittel, dass Nachteile für die Umwelt entstehen. Eventuell kann als Nachteil angeführt werden, dass bei der Herstellung von Verpackungsmitteln für jede Verpackung ein eigenes Flexoklischee angefertigt werden muss und damit eine große Menge an Material verbraucht wird. Hier kommt dann der Weiterverwertung der Klischees eine große Rolle zu.

Flexoklischee - Nutzungsmöglichkeiten

Die Produkte, die mithilfe des Flexodruckverfahrens hergestellt werden, sind in unserer heutigen Zeit aus dem Alltag nicht mehr wegzudenken. Sie kommen nicht nur im Straßenverkehr oder in der Ausschilderung von Flughäfen, Bahnhöfen, öffentlichen Einrichtungen und Shoppingcentern zum Tragen, sondern sie sind auch in Supermärkten zu finden. Die dort verwendeten Verpackungen werden meist unter Verwendung des Flexodruck hergestellt. Für jede Verpackung, die mittels dieses Verfahrens produziert werden soll, muss ein Fotoklischee hergestellt werden. Wie bereits erwähnt, widmet sich dieser Arbeit die Berufsgruppe der Mediengestalter Flexografie.

Weitere interessante Informationen zum Thema Flexodruck respektive Flexografie finden Sie in unserem Stempellexikon unter den Begriffen Flexograf/Flexografin und Flexografie.

Synonyme

Flexoklischee, Klischee, Cliché, Flexografie, Flexodruck, Flexografie, Gummiklischee, Zeitschrift Innovation und Technik


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