Eierstempelfarbe

In der Europäischen Union (EU) ist vorgeschrieben, dass jedes Ei, welches aus dem Legehennenstall auf den Frühstückstisch gelangt, mit einem Stempel versehen ist, anhand dessen der Endverbraucher eindeutig die Herkunft des Eies zurückverfolgen kann. Mit spezieller Eierstempelfarbe wird dafür gesorgt, dass der Stempel lesbar ist, nicht verwischt und die Farbe nicht durch die Eierschale dringt. Der Stempel gibt Auskunft über die Haltung und den Betrieb, in dem die Eier produziert wurden, sowie aus welchem EU-Mitgliedsland das Ei stammt. Mit Eierstempelfarbe erhält bildlich gesprochen jedes Ei seinen eigenen Personalausweis aufgedruckt.

Aufbau

Für Eierstempel wird eine spezielle Stempelfarbe benutzt, die kochfest und lebensmittelecht ist und nicht durch die Eierschale dringt. Die Farbe trocknet in einer Zeit von etwa zwei bis vier Minuten. Hierdurch ergeben sich auf der einen Seite sofort haftende und gleichzeitig nicht abfärbende Stempelabdrucke. Die Eier können direkt nach der Kennzeichnung verpackt werden. Die Gefahr, dass Abdrücke verwischen, besteht nicht.

Stempel müssen heutzutage aber in der Regel nicht mehr von Hand aufgebracht werden. Die Kennzeichnung des Eies erfolgt berührungslos mittels Tintenstrahldrucker oder durch einen sogenannten InkJet-Stempel.

Die für die Kennzeichnung verwendete Lebensmittelfarbe hat dabei den aktuellen EU-Richtlinien zu entsprechen. Die möglichen Farbstoffe werden in der EU-Richtlinie 94/36/EG Artikel 2E(9) und Anhang 1 aufgelistet. Eventuelle weitere Inhaltsstoffe sind ebenfalls detailliert anzugeben.

Als Stempelkissen werden beispielsweise mit einer Filzeinlage versehene Plattenstempelkissen oder ungetränkte Bürostempelkissen empfohlen, die dann mit der entsprechenden dünnflüssigen Spezialtinte zu versehen sind. Zu den gebräuchlichsten Eierstempelfarben gehören Blau, Rot, Grün, Violett und Schwarz.

Vorteile

Die Vorteile spezieller Eierstempelfarbe liegen in folgenden Gesichtspunkten begründet:

  • Sie ist für den späteren Verzehr unbedenklich,
  • Sie darf nur Zusatzstoffe enthalten, die nicht als gesundheitsschädlich eingestuft sind,
  • Die Farbe darf nicht abfärben und auch nicht durch die Eierschale durchdringen,
  • Ihre schnelle Trocknungszeit von gerade einmal zwei bis maximal vier Minuten,
  • Die Eier können sofort nach dem Abstempeln verpackt werden. 

Verbraucher möchten wissen, woher ihre Eier auf dem Frühstückstisch und für den Kuchen kommen, sie wollen wissen, wie die Legehennen gehalten werden und sich so für eine für sie unbedenkliche Haltung entscheiden können. Hierbei hilft ihnen der aufgedruckte Eierstempel, der in Form einer Zahlenfolge alle Informationen zur Herkunft eines Eies enthält.

Nachteile

Zur Kennzeichnung von Eiern dürfen nur zugelassene Tinten eingesetzt werden. Vor allem auf deren Zusammensetzung ist von den Herstellern größtes Augenmerk zu legen. Die Eierstempelfarben dürfen nur zugelassene Inhaltsstoffe enthalten.

Der für die Kennzeichnung notwendige Eierstempel beinhaltet alle rechtlich vorgeschriebenen Informationen wie beispielsweise Länderkennzeichen, Haltungsart, Kennziffer des Bundeslandes und des Produktionsbetriebes. Wer die Eier im Supermarkt erwirbt, muss sich aber anhand des Stempelabdruckes erst einmal Informationen zum Produktionsunternehmen einholen, möchte er ganz sicher gehen, dass der Legehennenbetrieb die vom Konsumenten selbst gewünschten Bedingungen einhält.

Nur in begrenztem Rahmen ist es möglich, für das Stempeln von Eiern Filz- oder Schaumstoffrollen zu verwenden. Empfehlenswerter ist hier der Einsatz eines noch nicht genutzten Büro- oder Plattenstempelkissens, welches mit einer Filzeinlage versehen ist. In großen Legehennenbetrieben kommt aber meist die automatisierte Maschinenstempelung zum Einsatz. Hier muss eine in die Geräte integrierte Farbwanne vorhanden sein, deren Nutzung allerdings weitere Kosten mit sich bringt.

Vorgaben der EU regeln klar die Vorgehensweise der Stempelung und lassen Eier-Produzenten wenig Spielraum und freie Entscheidungsmöglichkeiten. Abläufe innerhalb eines Betriebes sind daher in vielen Bereichen klar vorgegeben und nicht veränderbar.

Zur Kennzeichnung von Eiern darf nicht jede x-beliebige Farbe verwendet werden. Es muss Lebensmittelfarbe, die den aktuellen EU-Richtlinien entspricht, eingesetzt werden. Hierin dürfen nur Farbstoffe verwendet werden, die in der Richtlinie 94/36/EG Artikel 2E(9) und Anhang 1 gelistet sind.  

Eierstempelfarbe - Nutzungsmöglichkeiten

Für die Kennzeichnung von Eiern ist die Verwendung spezieller Stempelfarbe entsprechend der EU-Richtlinie 94/36/EG Artikel 2E(9) und Anhang 1 vorgeschrieben. Sie kommt gemeinsam mit dem Eierstempel beispielsweise in

  • Landwirtschaftlichen Unternehmen,
  • Legehennenbetrieben unterschiedlicher Größe und
  • Bei weiteren eierproduzierenden Unternehmen

zum Einsatz. Da die Stempelfarbe nicht durch die Schale durchdringen darf, ist der Verzehr so gekennzeichneter Eier nicht gesundheitsschädlich. Fehlt der Stempel hingegen, ist weder eine genaue Zuordnung noch die Feststellung des Haltbarkeitsdatums möglich, wenn Kartonagen verschiedener Legebetriebe gleichzeitig erworben wurden.

Wer sich einmal den Spaß machen und den Transportweg des Eies bis in den Laden im Groben nachvollziehen möchte, kann im Internet anhand der gesamten Kennziffer den Legehennenbetrieb ermitteln und wird sich wahrscheinlich darüber erstaunt zeigen, welche Wege ein Ei bis ins Geschäft zurücklegt. Wenn Sie sich hingegen für Eier aus der Region entscheiden möchten, so sollten Sie diese am besten direkt bei einem Bauern oder auf dem örtlichen Wochenmarkt erwerben. Beim Bauern selbst können Sie sich zudem ein Bild über die Haltung der Tiere verschaffen.

Synonyme

Eierstempel, Eierstempelfarbe, InkJet Stempel, Stempelfarbe, Tinte, Pigmentstempelfarbe

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